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„Deine Mutter war schon sehr alt. Sei nicht traurig.“

„Du findest bestimmt nochmal jemand Neues“

„Es ist besser so“

„Nicht weinen“

„Du kannst ja schnell wieder schwanger werden“

„Bewundernswert, wie gefasst du bleibst“

„Du musst jetzt loslassen und nach vorn schauen“

Autsch! Alle Trauernden können ein Bullshit Bingo mit Floskeln füllen, die wir einander um die Ohren hauen, wenn jemand gestorben ist.

Wir wollen mit unseren Worten Trost spenden und Halt geben, es irgendwie erträglicher machen – aber tun wir das, indem wir durch unsere Sprache suggerieren, dass Trauernde möglichst schnell wieder happy werden sollen?

Das ist ungefähr, als würden wir ein Pflaster auf eine Schusswunde kleben und einmal kurz draufpusten – alles wieder gut? Natürlich nicht.

Aber woran liegt das, dass wir mit Trauer so ein großes Problem haben? Dass wir glauben, sie möglichst schnell „bewältigen“ zu müssen?

Tja, Trauer ist schon ein ziemlicher Brecher. Sie fühlt sich oft nicht gut an. Starke Gefühlswellen können schwer zu ertragen sein. Sie fordert Entschleunigung und Konfrontation mit existenziellen Themen. Sie kann uns das Gefühl von Kontrollverlust geben und uns Angst machen.

Kein Wunder also, dass wir uns dem Trauern nicht gewachsen fühlen und denken, es sollte bestenfalls möglichst schnell abgehakt werden. Es hat uns ja niemand vorbereitet. Wir sind schlichtweg überfordert mit diesem ungeliebten Gefühlschaos. Doch Trauer ist eigentlich nicht unser Feind, sondern unsere natürliche Antwort auf Verlust.

Trauer: Der ultimative Soft Skill

Denn wie alle anderen in uns angelegten menschlichen Zustände hat Trauer einen Sinn. Zugegeben, verliebt zu sein ist zum Beispiel ein bisschen spaßiger. Aber verdient die Trauer unsere stiefmütterliche Attitude?

Wenn wir sie wegdrücken, weglächeln, wegsprechen, wegarbeiten und generell ablehnen, kann sie nicht wirken. Dann kann sie uns und Trauernden in unserem Umfeld nicht dabei helfen, einen Verlust zu begreifen und lernen damit umzugehen. Denn das ist es, was sie für uns tut – wenn wir sie lassen. Und damit das funktioniert, fangen wir am besten damit an, unsere Sichtweise auf Trauer zu verändern und zu akzeptieren, dass sie eine fundamental wichtiger Soft Skill für uns ist.

Wir möchten mit dieser Website Ressourcen, Inspirationen und Angebote zur Verfügung stellen, die euch dabei helfen sollen,

euer Trauer-Skillsset zu erweitern – damit das unerträgliche etwas erträglicher wird.

 

Mach dir doch mal über folgendes Gedanken:

Kann der Tod eine Beziehung tatsächlich beenden oder verändert er sie nur?*

 

*Spoiler für alle Trauernden unter euch: Aus der jüngeren Trauerforschung weiß man, dass wir die Beziehung zu unseren Verstorbenen keineswegs loslassen müssen, um gesund weiterzuleben. **

** Schon mal mit deinen Verstorbenen gesprochen / diskutiert / gelacht? Kam auch eine Antwort? Wenn ja, welche?

Du hast eine konkrete oder allgemeine Frage zum Thema?

Ihr wünscht euch eine Beratung oder benötigt Support?

Dann nehmt gerne Kontakt mit uns auf!

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