Denn: Geburt und Tod sind absolute Gamechanger in unserem Leben. Beides sind unsere größten Transformationen und mit intensiven körperlichen Prozessen verbunden.

 

Interessanterweise bereiten wir uns aber nur auf die Geburt vor und das meist sehr akribisch, in dem wir Bücher lesen wie: „Die selbstbestimmte Geburt“, eine App nach der anderen herunterladen und hechelnd mit fremden Menschen in einem Kurs sitzen, bis wir auch die letzte Senkwehe weggeatmet haben.

 

Und warum? Damit wir uns ein bisschen sicherer fühlen - für ein bisschen mehr Kontrolle.

 

Aber hey, was ist denn eigentlich mit dem Tod? Unser Körper kennt den Prozess des Sterbens genauso gut, wie den der Geburt, doch ist uns das gar nicht unbedingt bewusst. Kein Wunder also, dass wir uns mit ihm oft überfordert fühlen.

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Wäre es dann nicht besser, sich genauso auf den Tod und das Sterben vorzubereiten? Damit wir keinen Schrecken bekommen, wenn die Atmung unserer sterbenden Oma plötzlich rasselt? Oder zu wissen, dass manch einer genau in den 5 Minuten geht, in denen endlich mal keiner von den Liebsten am Bett wacht - ein allerletzter „polnischer“ sozusagen?

 

Auch eine höchstpersönliche Entscheidung über Organspende und letzte medizinische Maßnahmen selbstbestimmt festzulegen ist nicht nur sinnvoll für dein eigenes Sterben, sondern entlastet auch deine Angehörigen.

 

Wir wissen nicht, wann unser großer Moment des Sterbens kommen wird, aber ganz egal, was passiert, ob wir im Paradies landen oder über Los zurück in ein neues Leben gehen, es wird einen riesigen Unterschied machen, ob wir uns vorher mit unserem Sterben und dem unserer Liebsten befasst haben oder nicht.